Sonntag, 14. September 2008

Stan Lafleur sprach, ich stellte aus... alle sind glücklich!

Stan Lafleur, deutscher mehrfach ausgezeichnete Autor, Poet, Regiesseur gastiert gerade im Fürstentum Liechtenstein wo er sich auf Grund meiner Einladung aufhält und im KÜEFFER MARTIS HUUS am 18.9.2008 seine poesie vorlesen wird. Stan lass ebenfalls an meiner vernissage am letzten freitag, den 12.9.2008 seinen text zu meinem komplexen work in progress project - spiralenkanäle - die ich bis dato in Estland 2004, Serbien 2005, Bosnien und Herzegowina und in Liechtensteinu 2008.

here die rede vom herrn Stan Lafleur:

"Vlado spiralt
Diese Rede wollte ich ursprünglich auf dem Computer meines Vaters, in Karlsruhe, auf dem Weg nach Liechtenstein niederschreiben, doch der Rechner, eines dieser hochgelobten Apple-Fabrikate verweigerte leider hartnäckig die Mitarbeit. Als fuhr ich mit dem Rad in den nahen Schwarzwald, um mit Blick ins Rheintal – also um fürstlich-liechtensteinische Landschaften zu antizipieren – die Musse zu finden, ein paar aufschlussreiche Sätze zu Vlados Spiralkanalaktionen in möglichst ordentliche Reihenfolge zu bringen. Da sass ich in den Hügeln, vereinzelte Spaziergänger schlichen vorüber, grüssten, unten im Tal raunte und grummelte die Autobahn, der Wald in meinem Rücken produzierte Vogelsang und sinistre Geräusche. Lange, lange her, dass ich einen Text, der zehn Zeilen wesentlich überschreitet, von Hand verfasst hatte. Ich sass da und horchte auf die umgebenden Geräusche, durchaus immer noch die Geräusche meiner Karlsruher Vorstadtkindheit und –jugend und doch seltsam zerdrängt im Raum-Zeit-Kontinuum.: das Schimpfen der Grasmücken, Pferdewiehern und Blätterfall, in mir keimte, von lose tastendem Willen zum Ausdruck befeuert, ganz allmählich eine Art Gedankenspirale, schon weil ich ahnte, dass diese Rede erst noch ihren Dreh werde finden müssen:
Um das Thema zu runden, nun, liesse sich kurzerhand sagen, dass Vlados Kanalgrabungen sich eigentlich recht leicht von selbst erschliessen lassen, sie bedürfen keiner allzu tiefschürfenden Erläuterungen, alles kreisförmige ist bekanntlich Lebenssymbol, spricht von den Windungen und eben: KreisLäufen des uns erfassbaren Daseins, ob jetzt Uroboros, Moebiusband oder sonstige Schlaufen, die Spirale wirkt in solcher Gesellschaft leicht nihilistisch-solitär, weil auslaufend, nicht erneut in sich selbst übergehend, aber einmal ans Drehen gebracht birgt sie, insbesondere ihre scheinbare Rückläufigkeit, locker alle üblichen Effekte von Meditation und Wirrung, sich dem Lebenssinn auf spirituelle Weise zu nähern.
Dennoch habe ich Vlado gefragt, was das eigentlich solle, mit seinen Spiralgrabungen, 2004 gestartet auf einem Symposium in Estland zum Thema Isolation. „Die Idee ist eigentlich nichts besonders Neues“, bestätigte Vlados selbst, er habe sich da eben mit so einer Spirale beworben, erstmals mit Land Art, also Kunst, die auf die Landschaft einwirkt, mit der Landschaft arbeitet, die Bedeutung seiner Arbeit habe sich ihm während des Prozesses aufgeschlossen: In Estland wurde in der Spiralkanalmitte, nachts im Wald, der Brief von Jakob Kaplan, ein Israeli aus Tel Aviv verlesen, der von seiner Isolation während des zweiten Weltkriegs berichtete. Und erst von diesem Symposium zurückgekehrt, wurde Vlado gewahr, dass bisher bald jedes zweite Motiv in seinem bildnerischen Werk Spiralform besass. „Aha“, sagte ich da. „Ja“, sagte Vlado. Das Spiralthema hatte Jahre gekreisst, in Estland wurde es, die Geburt überspringend, gleich zum Erwachsensein iniitiert.
Diese Spiralkanäle also verbinden alles, was Vlado bei seiner Arbeit wichtig erscheint: Menschen zu verbinden, eigenständige rituelle Orte zu schaffen, die mit dem Gang der Dinge von selbst wieder verschwinden, aber für ihr temporäres Dasein – und wer weiss, vielleicht sogar darüber hinaus – Energien freilegen, Bewusstheitszentren bilden oder schlicht solche für freilaufende Intuition. Sie können es selber hier in diesem schönen kleinen Garten dieser schönen Kultureinrichtung ausprobieren.
Weitere Kanäle grub Vlado, als gebürtiger Kroate, das ist bemerkenswert, in Serbien und Bosnien-Herzegowina, stets in Wassernähe, stets verbunden mit geopolitisch motivierten Gesten. Die lokale Bodenbeschaffenheit beispielsweise bestimmt die Grabungstiefe der Kanäle (Vlado hat Bodenproben mitgebracht), es geht alles völlig natürlich vonstatten, hier in Liechtenstein übrigens ua mithilfe eines gewaltigen Treckers, Kennzeichen FL 1166. Was sich ebenso symbolisch betrachten liesse wie der harte serbische Grund, den Vlado mit zwei lokalen Kollegen aushob, zu Schnaps und Erzählungen vom Krieg. Ein anderes typisches Moment sind die in die Kanalpräsentationen integrierten Zuarbeiten aus Vlados weitverzweigtem internationalen Kulturnetzwerk, zb Statements verschiedener Autoren oder Bildwerke von Künstlern nach Vlados Themenvorgaben. Und betrachten Sie die geografische Lage und Abfolge der bisherigen Grabungsorte, so erhalten Sie, das sollte Sie nicht überraschen, denn der Zufall sorgt für alles, und zur Not gegen sich selbst, vor, ebenfalls eine Spirale.
Jetzt kommt der Rhein ins Spiel. Als letzte Windung dieser Rede: als Autor, der immer in Städten längs des Flusses gelebt hat, ist er eines meiner grossen Themen. Ich schreibe über den Rhein, ich besuche ihn häufig, der Fluss flüstert nicht nur dem Dichter ins Ohr, er ist zugleich das Taufwasser für ganze Stammesmentalitäten, und eines Tages habe ich begonnen, ihn als Postweg für meine Lyrik zu nutzen, indem ich persönliche geleerte Weinbouteillen als Flaschenpostbehälter dem Strom überantwortete, pro Flasche ein Gedicht. Einige davon sind offenbar gegen den Strom geschwommen, mag ein übermässiges Auftreten der Corioliskraft dazu beigetragen haben, oder, wahrscheinlicher, ein sonderbarer Wirbel geistiger Ströme, sodass sie nun im Ruggeller Riet gestrandet sind. Hier sehen Sie also auch eine kleine Idee wandern und im neuen Kleid aufschillern und ich sage gerne, dass es mich ziemlich mit Freude und Stolz erfüllt, dass Vlados Regenbogenflaschen an meine Flaschenpostaktionen anknüpfen.
Mit Vlado hat Liechtenstein am jungen Rhein einen Künstler, der im Kleinen die Weltspirale immer wieder neu anstösst, sie wirbelt umher, kreuzt, elektronisch geladen, stets wachsende, vibrierende Netzwerke und setzt auf - und sich in - empfängliche Hirne im tropisch-borealen Korridor. Was Sie hier sehen, ist eine Kunst sowohl zum Innehalten, als auch zum Fröhlich-Sein, in diesem Sinne: Fühlen Sie sich frei und fühlen Sie sich wohl!"

danke für ihre aufmerksamkeit

Montag, 1. September 2008

Künstlerkolonie in Bosnien und Herzegowina

Der Kunst- und Kulturschaffende Vlado Franjevic aus Vaduz wurde zur Künstlerkolonie Bihac 2008 – „Mit der Kunst retten wir die Kultur die wir geerbt haben“ eingeladen.
Diese einwöchige internationale Künstlerkolonie beinhaltete Besuche von einigen Altstädten und Altstadtruinen im Tal des wunderschönen Flusses Una (der berechtigt den Begriff „die Perle der Natur“ trägt) wie auch vom Malen, von künstlerischen Soundimprovisationen und –Experimenten, von der Bildhauerei und von Vlados international vernetzten Land Arte Work in Progress Spiralkanalprojektes das dieses Mal den Titel „Magie des Una’s Wasser. Ruhe bitte!“ trug. Ebenfalls ging es allen Teilnehmenden Künstler/Innen die aus Italien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Frankreich, Slowenien und Liechtenstein gekommen sind, um sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen und somit mögliche künftige gemeinsame Projekte zu entwickeln und durchzuführen. Die schönste Bilder und Momente waren vielleicht als an einem Tisch ein Slowene, ein Bosnier, ein Serbe und ein Liechtenstein-Kroate saßen, sich amüsierten und laut lachten. Ein Bild eines besonderen Friedens das natürlich überall sehr möglich ist!
Unter teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen befanden sich auch einige international bekannte Künstler wie etwa Elena Monaco, Professor für die Anatomie an der Sekundarschule für Design in Turin, Mirza Moric, Bildhauer aus Paris, Piero Mottola aus Rom, MA Mehmed Slezovic, mehrfach international preisgekrönter Maler und ehemaliger Mitglied des serbischen Parlaments u.a. An der Kolonie geschaffene Kunstwerken werden Teil der Kunstsammlung des Museums des Kantons Una-Sana in Bihac. Informative Medien wie beispielsweise das kantonale und föderative Fernsehen und Radio, wie auch die Druck- und Onlinemedien haben dieses Geschehnis mit größtem Interesse verfolgt. Ahmet Ibukic, der Präsident der Gesellschaft der Maler der Kunstakademie des Kantons Una-Sana und Professor an der Universität von Bihac ist der Initiator der Idee, man müsse mit der Unterstützung der internationalen Künstlergemeinde die Bevölkerung von Unatal, aber auch der gesamten Föderation, an das eigene Natur- und Kulturreichtum aufmerksam zu machen. Weil, Bosnien und Herzegowina, das sind in keinem Fall nur Srebrenica, Kriegsverbrecher und sonstige Verdächtige! Dem Initiator geht es um das breite Publikum mit der Tatsache zu konfrontieren, dass es beispielsweise im Unatal etwa 60 Altstädte und Altstadtruinen gibt, die, die Zeugen von einer kulturbeweglichen Geschichte sind. So etwas gibt es anscheinend an so einem kleinen Gebiet nirgendwo sonst in Europa. An einem paradiesisch ausgesehenen Privatanwesen dicht am Fluss Una durfte Vlado die dritte Folge seines komplexen Work in Progress Spiralkanalprojektes entwickeln. Dieses Projekt startete Vlado 2004 in Estland unter dem Titel „Isolation“, danach folgte die zweite Folge 2005 in Serbien unter dem Titel „Wenn ich Serbien wäre…“. Das vierte Mal wird Vlado schon sehr bald in Ruggell unter dem Titel „Magie des Wassers“ schaffen. Diese zwei letzte Folgen verbinden zwei unterschiedliche geopolitischen Räume mehr als frühere Werkprojekte aus dem gleichen Zyklus, weil, es wird in der Tat ein und dasselbe Motto bearbeitet. Vlado‘s Grabung eines Spiralkanals im Freien ist das zentrale Geschehen im ganzen Projekt. Vor seiner Reise immer wieder in ein neues geopolitisches System sammelt er verschiedene Beiträge von seinen Kollegen und Korrespondenten aus ganzer Welt zu einem bestimmten Thema das im Moment seiner künstlerischen Aktion von einer bestimmten Wichtigkeit für das vorgesehene System, oder auch allgemein, hat! Vor der Reise nach Bosnien und Herzegowina sammelte Vlado die Übersetzungen des Titels seines Werkes in verschiedene Sprachen. Neben einigen europäischen Sprachen, wie etwa Kroatisch, seine Muttersprache, sind dabei auch die Sprachen wie Arabisch, Malaysisch, Hebräisch, Indonesisch, Javanisch und Hindi. Auch der Spiralkanal neben dem Fluss Una, wie auch die ersten zwei, wird mit dem Einfluss der Natur „beendet“ und – in sich fallen! Wenn ein Neuer entsteht, vergeht ein Alter!
Bitte unbedingt besuchen und kommentieren Vlados SLIDES zu diesem Thema! Danke.

Donnerstag, 24. Juli 2008

Teilnahme an 3. Pekinger Internationalen Kunstbiennale

Vlado Franjević kam vor einer Woche aus Peking zurück wo er mit seinem Kunstwerk „29 Positionen“ und zum Thema FARBEN UND OLYMPIADE an 3. Pekinger internationalen Kunstbiennale teilnahm. Der Künstler fühlt sich geehrt als einziger Kunstschaffender aus dem Fürstentum Liechtenstein zu so einer Manifestation eingeladen gewesen zu sein.
Das organisatorische Komitee sendete die Einladungen zur Teilnahme an der Biennale an mehr als 100 Länder weltweit und bekam fast zehn Tausend Bewerbungen aus ganzer Welt. Für die Ausstellung wurden am Schluss mehr als 700 Kunstwerken ausgewählt die von 600 Künstler aus 81 Länder geschaffen geworden sind. Die Exponate sind in den Räumlichkeiten zweier sehr wichtigen chinesischen Kunst- und Kulturinstitutionen gezeigt:
Das chinesische nationale Kunstmuseum und die Zentrale Akademie der bildenden Künste. Simultan zu diesen zwei Ausstellungen im weiteren Mittelpunkt des Geschehens befand sich eine separate Ausstellung mit Kunst aus Grossbritanien, Norwegen, Mongolei und Mexico. Ebenfalls wurde organisiert eine internationale Grafikausstellung und ein Symposium.

Alle ausländische Künstlerinnen und Künstler wurden akkommodiert im zentral gelegenen
„Peking hotel“. Die Gastgeber gaben alles von sich um ihren Gäste einen sehr interessanten Aufenthaltsprogramm zu gestalten. Zwischen dem anderen waren auch die Besuche der monumentalen Chinesischen Mauer und verbotenen Stadt organisiert. Eine grosse Zahl der Kunstschaffenden ging im eigenen Arrangement ins bekannte Künstlerbezirk 798.
Vlado kam nach Peking schon zwei Tagen vor der offiziellen Eröffnung der Biennale und war Gast bei Lucy Han in Soemo Galerie in einem Pekinger Vorort, etwa 15 km entfernt von Zentrum. Dankend der Hilfe der Galeristin hatte Vlado den Zugang zu vielen heimischen Künstler in ihren Ateliers was er als eine besondere Art der gesamten geistigen, kulturellen und kreativen Bereicherung verstand. Eine enorme Akkumulation positiver und kreativer Energie in diesem Vorort beeinflusste Vlado so sehr, dass er ihm Atelier von seinem neuen Freund Zhang Lun nur an einem Tag drei neuen Bildern schuf.

Liechtensteinische und kroatische Medien berichteten reichlich über diesen Auftritt von Vlado Franjevic. Nun, jetzt kommt bald ein noch grösseres Kunstevent in Peking an diesem Vlado noch einmal teilnimmt – Olimpia Fine Arts 2008! Eröffnung findet im August statt, unter dem Patronat des olympischen Komitee.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

GEMALTE POESIE











Vlado Franjevic stellt in Zürich aus

Unter dem Patronat des Kroatischen Generalkonsulats zeigt die Nelle Galerie, Culmannstrasse 43 in Zürich vom 7. November 2007 bis zum 15. Januar 2008 mehr oder weniger neue Werke des Künstlers
Vlado Franjevic.

Die präsentierte Werkgruppe bezeichnet der international bekannte Künstler als „Gemalte Poesie“.

In den Bildern setzt sich der Maler mit seinen kroatischen Wurzeln auseinander. In einer eigenwilligen Kombination von Digitalprint und Acrylmalerei schafft Vlado Franjevic ein faszinierendes Wechselspiel zwischen poetischer Leichtigkeit und hermetischem Tiefsinn.

Die einführenden Worte an der Vernissage am Mittwoch den 7. November um 18 Uhr spricht der Zürcher Bildhauer und Publizist
Al’Leu, der zurzeit an einem Buch über Vlado Franjevic arbeitet.